Der Stein für die Skulpturen – Serpentin

Stein - Serpentin

 

Serpentin – der beliebte Stein der Simbabwer Bildhauer

Der Stein, aus dem die Bildhauer in Simbabwe am häufigsten ihre Skulpturen anfertigen, ist Serpentin (Serpentinit, Serpentit). Serpentin unterscheidet sich je nach dem Bergungsort voneinander durch die Farbe, die Struktur und auch durch die Härte. Die Farbe des Serpentine umfasst eine Skala von olivgrünen über Abstufungen der braunen Farbe bis hin zur dunkelgrünen oder zum tiefschwarzen Farbe.

Der Stein für die Statuen aus Simbabwe wird ausschliesslich manuell gewonnen. Die Anwendung von Sprengstoffen könnte die Innenstruktur des Steins beschädigen und einen Bruch der Skulpturen bei der späteren Bearbeitung verursachen.

Die meisten Skulpturen in unserer Online-Galerie erschufen die Bildhauer aus der Künstlergemeinschaft Tengenenge. Die Bildhauer in Tengenenge bilden die meisten der Skulpturen aus dem vor Ort befindlichen Serpentin, der entweder direkt hinter dem Dorf oder einen Kilometer vom Dorf entfernt, in den Hügeln des Gebirges Great Dyke gewonnen wird.

 

Serpentin | brown Serpentin

Der Stein, der in Tengenenge gleich hinter dem Dorf gewonnen wird, ist relativ weich. Er hat eine schwarzgraue Farbe, die stellenweise in ein ockerbraun übergeht. Die Farbübergänge in Stein können die Bildhauer meisterhaft nützen und sie in ihre Skulpturen einbinden.

Die braunen Schichten des Steines sind am weichsten und porös – sie können Wasser absorbieren. Die aus braunem Serpentin erstellten Skulpturen müssen nicht per se unter unseren Bedingungen für die ganzjährige Unterbringung draußen / im Freien geeignet sein. Im Winter können sie unter frostiger Erosion leiden. Sie verursacht eine allmähliche Abblätterung der oberen Schichten des Steines oder eine Entstehung eines Risses im Stein.

Der Springstone

In den Hügeln hinter dem Dorf Tengenenge wird dunkelschwarzer und ein eher harter Serpentin gewonnen, den die Bildhauer in Simbabwe „springstone“ nennen. Die Bezeichnung wird vom englischen „spring“ = springen abgeleitet und dies deutet an, dass die Meißel der Bildhauer bei der Arbeit vom harten Stein weg springen.

 

Opal | cobalt | fruit Serpentin

Die übrigen Arten des Steines – der grünliche Serpentin mit einer grobkörnigen Struktur, der in Simbabwe als „opal stone“ bezeichnet wird, oder der smaragdgrüne verdite werden nach Tengenenge von Orten heran transportiert, die bis zu viele Kilometer weit entfernt sind.

Verdit | lepidolit

 

Der Serpentin in Europa

Serpentin ist kein seltenes Gestein und kommt an verschiedenen Orten auch in Europa vor. In der Tschechischen Republik gibt es einige Steinbrüche, wo man Serpentin für die Industrieverarbeitung z.B. Bauschotter und den Feinschlag für Beton gewinnt. Serpentine kommt in Europa nur selten in der Bildhauerarbeit zur Geltung. Die Bildhauer arbeiten traditionell mit Marmor, Sandsteinen oder Granit.

Wie entsteht eine Skulptur?

Eine grobe Form wird durch den Bildhauer aus dem Stein mit Hilfe von Hammer und Meißel oder einem Knüppel erstellt. Feinere Umrisse gewinnt dann die Skulptur durch die Bearbeitung mit dem Steinmetzhammer, der eine austauschbare Drei- oder Fünfspitzenschneide hat (bei uns werden ähnlich Stockhammer vergewendet).

Die Oberfläche der Skulpturen wird zuerst mit der Raspel geglättet und dann mit dem Schleifpapier von verschiedenen Unebenheiten befreit. Bei feineren Schleifpapieren verläuft das Schleifen nass.

 

Die fertigen Skulpturen werden bei offenem Feuer erwärmt und die ganzen Skulpturen oder nur ausgewählte Flächen werden mit Wachs imprägniert. Das Wachs saugt sich wörtlich in den warmen Stein ein. Die ursprüngliche graue Farbe des bearbeiteten Steines wird dunkler und ermöglicht den feinen Strukturen in Stein, den Metalladern und den farbigen Flecken, hervorzutreten.

Der Serpentin ermöglicht den Bildhauern, zum Unterschied zu anderen Sorten des Steines, die grob bearbeiteten Flächen, die eine hellgraue Farbe haben, und die geschliffenen Flächen, die durch Einwachsen eine wesentlich dunklere Farbe gewinnen, zu kombinieren. Dieser Stil der Arbeit mit Stein ist für die Bildhauer in Simbabwe typisch und unterscheidet deutlich die afrikanische Steinskulpturen von Skulpturen, die die Bildhauer anderswo in der Welt bilden.

Wenn die Skulpturen im Garten ausgestellt sind, fällt die Wachsschicht nach und nach ab. Wenn die Skulpturen ihr glattes, dunkles Aussehen erhalten sollen, ist es nötig, die Wachspolitur instand zu halten und zu erneuern. Dazu kann man in spezialisierten Geschäften für Bildhauer und Steinmetzen Wachse für Steine kaufen.

 

Die aus unserer Online-Galerie ausgewählte Skulpturen

Sehen Sie sich die zufällig ausgewählten Skulpturen aus unserer Online-Galerie an